Lymph-Blog mit Kim: Die Flachstrickversorgung

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Zusammen mit Kim erörtern wir, weshalb eine Kompressionsbestrumpfung aus dem Internet eher ungeeignet ist und worauf es bei der richtigen Bestrumpfung wirklich ankommt.

Warum eigentlich Kompressionsbestrumpfung?

Was genau ein Lymphödem auslöst, ist nicht immer genau geklärt.
Bei einer Schädigung des Lymphgefäßsystems kommt es zu Transportstörungen der Lymphpflichtigen Last. Eiweiße und Gewebsflüssigkeit können nicht mehr abtransportiert Werden und sammeln sich stattdessen im Zwischenzellgewebe. Das führt zu einer Schwellung des Gewebes, dem so genannten Lymphödem.

Das Upödem bezeichnet eine Fettverteilungsstörung, die mit Ödemen und Schmerzen einhergeht. Bei dieser Erkrankung sind die Fettzellen zum einen vergrößert, zum anderen vermehren sie sich. Diese Erkrankung tritt fast ausschließlich bei Frauen, vorzugsweise am Ende der Pubertät, auf.
Es wird deshalb davon ausgegangen, dass neben der Vererbung auch hormonelle Ursachen für das Lipödem verantwortlich sind. Es tritt außerdem immer symmetrisch an beiden Extremitäten auf.

Es muss eine Lösung her, die Kompressionsversorgung.
Sie verbessert den lymphatischen Rückfluss. Insgesamt lässt sich so das Lymphödem
in Schach halten und, mit der richtigen Lymphdrainage, in gewissem Maß verringern.
In Sachen Lipödem ist die Verringerung des Umfangs zwar nicht möglich, man kann ihn aber auf dem IST-Zustand halten. Außerdem kann die Schmerzempfindlichkeit gesenkt und so die Lebensqualität
deutlich verbessert werden.

Und warum kann ich jetzt nicht einfach welche im Internet bestellen?

Für Lip- und Lymphödem Patient*innen bieten sich hier zwei Probleme:

Zunächst wird es schwierig die korrekte Größe für die Beine zu finden, zumal durch die Unterschiedlichen Proportionen eigentlich kein Produkt „von der Stange" passt.
Besser ist hier, sich an das Sanitätshaus des Vertrauens mit kompetenter Beratung vor Ort zu wenden. Wie bei uns im Sanitätshaus Caroli.

Außerdem sind die Bestrumpfungen aus dem Internet nahezu ausschließlich Rundgestrickt. Diese sind z.B. zur Vorbeugung von Krampfadern oder Thrombosen gedacht, oder einfach zur Verhinderung „müder Füße". Diese Produkte sind für Lip- und Lymphödem Patient*innen ungeeignet, da sie nicht den nötigen Arbeitsdruck bieten, um die oben genannten Vorteile zu bringen.

Durch die Verordnung vom Hausarzt und die Kostenübernahme der Krankenkassen, liegen die Kosten „in der Regel" nur bei der Rezeptgebühr. (Änderungen der Krankenkasse vorbehalten.) Da die Bestrumpfung nicht selten mehrere hundert Euro kosten kann, ist dieser Weg deutlich sinnvoller als Geld für eine Bestrumpfung auszugeben, die später kein Ergebnis erzielt.

Und wie erkenn ich den Unterschied?

Rundgestrickte Strümpfe werden an einem Stück auf einem Zylinder mit der durchgängigen Maschenanzahl gearbeitet. Flachgestrickte Ware wird in der Fläche gestrickt, je nach Umfang mit ab und zunehmenden Maschen und werden dann hinten zusammengenäht. Deshalb haben letztere auch Nähte, hauptsächlich an der Beinrückseite. (Rückseite)

Zudem werden beim Ausmessen der Flachstrickbestrumpfung keine Hautmaße, sondern Zugmaße genommen. Beim Hautmaß wird der tatsächliche Umfang gemessen. Beim Zugmaß wird das Maßband auf Zug gebracht, was ein kleineres Maß zu Folge hat.

Aber es gibt nicht die eine Versorgung für Jedermann. Durch das tägliche Tragen der Bestrumpfung sollte diese immer individuell vermessen und nach Kundenbedürfnissen angepasst werden. Welche Arten und Veränderungen es da gibt, verrate ich euch in einem anderen Beitrag.

Fazit: Eine sinnvolle und gute Bestrumpfung erhalte ich als Lip- und Lymphödem Patient*in nur durch Kompetente Beratung in meinem Sanitätshaus vor Ort. Diese bieten auch kostenlose Beratungen zum weitem Vorgehen und erstellen Rezeptvorschläge für den behandelten Arzt.

Erklärung: Was ist Lymphe?

Neben dem Blutgefäßsystem, über welches das Gewebe mit Sauerstoff und allen lebenswichtigen Nährstoffen versorgt wird, verfügt der menschliche Körper über ein weiters Transportsystem: das Lymphgefäßsystem. Dieses halb-offene System beginnt mit den Lymphkapillaren (Lymphhaargefäßen), die die gesamte Körperoberfläche wie ein Netz überziehen.

Sie beginnen blind und verlaufen parallel zu den venösen Bluthaargefäßen. Ihre Aufgabe ist es, die interstitielle Flüssigkeit (Lymphe) aufzunehmen. Da die Lymphkapillaren keine Lymphklappen besitzen, kann die in ihnen befindliche Lymphflüssigkeit in alle Richtungen fließen und verschoben werden.

Die Lymphkapillaren münden ihrerseits in so genannte Praekollektoren oder Vorsammelgefäße, die eine Mittelstellung zwischen den Lymphkapillaren und den großen Sammelgefäßen
(Lymphkollektoren) einnehmen. Die Praekollektoren haben vereinzelte Lymphklappen, die Lymphflüssigkeit kann daher nur in eine Richtung fließen. Sie transportieren die Lymphe zu den Lymphkollektoren, können aber ebenfalls-wie die Lymphkapillaren- Flüssigkeit aufnehmen.

Die eigentlichen Transportgefäße für die Lymphflüssigkeit sind die Lymphkollektoren. Sie sammeln die Lymphe aus den oberflächlichen und tiefen Lymphkapillaren und Praekollektoren sowie aus den Eingeweiden. Lymphkollektoren sind mit einer eigenen Muskulatur und Lymphgefäßklappen ausgestattet.

Flachgestrickte Kompressionsstrümpfe weisen eine Naht auf.


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